Fährt man mit LADA wirklich besser ? Oder: LADA ist nicht nur eine Automarke!
Fährt man mit LADA wirklich besser ? Oder: LADA ist nicht nur eine Automarke!

Fährt man mit LADA wirklich besser ? Oder: LADA ist nicht nur eine Automarke!

LADA – Latent Autoimmune Diabetes in Adults – bedeutet so viel wie spät auftretender Diabetes bei Erwachsenen. Hat also erst einmal nichts mit dem gleichnamigen Autohersteller am Hut.

Der LADA Niva fährt sich bekanntlich im Gelände hervorragend – der LADA von dem hier die Rede ist, legt da i.d.R. nicht ein so stabiles Verhalten an den Tag.

Doch von vorn:

Wesentliches Merkmal ist, dass i.d.R. noch eine geringe Menge von Insulin produziert wird – mal mehr, mal weniger – und, dass Typ-1 LADA bei der Diagnose gern mit dem Typ-2 verwechselt wird. Er tritt ja am häufigsten im besten Typ-2 Alter auf (so ab etwa 40).

So weit, so gut.

Eine erschreckende Vielzahl von sogenannten „Experten“, sind felsenfest davon überzeugt, dass das so eine Art „Typ 1 Light“ ist und es mit einer minimalen und kontinuierlichen „Beigabe“ von Insulin beherrschbar sei.

Ist das wirklich so?

LADA ist so einfach nicht – das ist, diese Behauptung stelle ich auf, ein Fakt.

Warum? (Hinweis: das ist mein persönliches Modell der Erklärung und erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit!)

Was macht das Ganze nun so anspruchsvoll? Im Gegensatz zum richtigen Typ 1, der konstant ganz wenig bis gar kein Insulin mehr produziert, produziert der Typ-1 LADA noch eine relativ hohe Menge Insulin (im Vergleich zum „Standard Typ-1“. Vielleicht beispielsweise für Mahlzeiten nicht mehr vollständig ausreichend – aber dennoch jede Menge.

Die Menge an selbst produziertem Insulins ist also höher bis sehr viel höher als beim Standard Typ-1 Diabetiker. Damit ergibt sich eine wesentlich höhere Schwankungsbandbreite, d.h. beispielsweise, dass beim Typ-1 LADA zwischen 0-80% des benötigten Insulins bereitgestellt werden kann, beim „Standard Typ-1“ jedoch nur 0-10% des Bedarfs (auch hier: Zahlen dienen lediglich der Illustration!).

Des Weiteren: der Typ-1 LADA produziert nicht konstant gleich viel Insulin. Die Insulinproduktion unterliegt Schwankungen. Und die Schwankungsbandbreite ist per se höher (s.o.) als beim Standard Typ-1 Diabetiker.

In Folge dessen ändern sich die Faktoren häufig – durchaus 2-3 mal die Woche – und sie können sich extrem verändern.

Dies wiederum erfordert ein anspruchsvolles Management, dass zugegebenermaßen ab und an echt nervenaufreibend sein kann.

Wenn Du glaubst, Du bist perfekt eingestellt – ist es am nächsten Tag wieder total daneben. Mal ist plötzlich das Basal zu hoch, so dass Du dauernd am Mini-KE’s am nachschieben bist, mal ist das Kurzzeitinsulin, das Du zu den Mahlzeiten spritzt zu viel, so dass Du ebenfalls dagegen anisst.

Das Ganze gibt’s natürlich auch in den unterschiedlichen Variationen.

So richtig spannend ist das Ganze, wenn sich die Schwankungen der Produktion von Insulin innerhalb dieser Bandbreite mit steigender Frequenz ändern. Sei es begünstigt durch Krankheit oder Stress und Sport oder auch nur, weil es grad einfach so ist.

Nichtsdestotrotz – sie es als Challenge, als Herausforderung. Es ist alles zu lernen, wir können perfekt damit umgehen. Und trotzdem: es nervt von Zeit zu Zeit. Es ist halt einfach so.

In diesem Sinne – „Experten“ die ihr (meistens nicht einmal Diabetiker seid) Eure Weisheiten unter die Menschen bringt – einfach mal reflektieren und mit gesundem (technischen) Sachverstand an die Sache rangehen.

Deswegen ist Typ-1 LADA aus meiner Sicht nicht weniger anspruchsvoll als der „Standard Typ-1“. Du fährst nicht besser damit und auch nicht schlechter!

Also: Mit der richtigen Einstellung & Methodik ist alles kein Problem!

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